Besuch eines Zeitzeugen
Im Rahmen des Projekts Zeitzeugen- Unterrichtsbesuche fand am 23.4. für alles 6. Klassen unserer Oberstufe im Seminarraum eine Begegnung mit Herrn Dr. Ludwig „Lutz“ Elija Popper statt.
Ludwig („Lutz“) Elija Popper wurde kurz vor der nationalsozialistischen Machtergreifung 1938 in Wien geboren. Sein Vater Ludwig, ein jüdischer Arzt, flüchtete daraufhin in die Schweiz. Seine Mutter, Christin und von Beruf Krankenschwester, bereitete die Flucht für sich und die zwei Söhne vor. 1939 emigrierte die ganze Familie nach Bolivien, wo Popper seine Kindheit bis zum Alter von neun Jahren verbrachte. 1947 kehrte die Familie nach Wien zurück, wo kaum noch Verwandte lebten. Diese waren entweder ebenfalls geflüchtet, verstorben, hatten wegen der anstehenden Deportation Selbstmord begangen oder waren ermordet worden. Popper studierte nach der Matura Medizin. Ab 1973 war er als Facharzt in Oberwart im Burgenland tätig. Poppers Selbstverständnis als Arzt ist von der sozialmedizinischen Ausrichtung seines Vaters beeinflusst, dessen biografische Aufzeichnungen er veröffentlichte. Popper spricht als Zeitzeuge öffentlich, auch an Schulen, über seine Familiengeschichte.
Es war waren zwei beeindruckende Stunden, vor allem die Fotos aus der Zeit in Bolivien haben beeindruckt. Vielen Dank für den Besuch!